Natur macht Spaß, aber nicht alles, was Spaß macht, tut der Natur auch gut. Im HÖP-Gelände soll die Natur blühen und gedeihen, dafür müssen die Menschen manchmal ein wenig beiseite rücken. In der Abfolge der Jahreszeiten können wir nun beobachten, wie Tiere sich hier ihr Leben einrichten und wie Pflanzen hochschießen, die wir zum Teil noch nie gesehen haben. Hier kann man auch sehen und spüren, dass Natur einen Wert in sich selbst hat. Das heißt, alles, was die Prozesse des Lebens und Gedeihens stört, sollen wir vermeiden. Das gilt auch für die besten Freunde des Menschen, die Hunde.
Also: Auf den Wegen bleiben, die Rückzugsräume der Tiere, vor allem auf den Inseln, nicht stören, das Eidechsenbiotop in Ruhe lassen, die Wildkräuterwiesen nicht durch Trittschäden bedrücken, die Ufer nicht ins Rutschen bringen, Hunde an der Leine halten und bitte keine Enten füttern. Und: Der Kraichbach hat keine Badestellen; nebenbei gesagt, ist es auch gesünder, hier nicht zu baden … Dass Müll und Sachen nicht liegen bleiben dürfen, versteht sich ja von selbst.
Im Kraichbach zu baden ist nicht angebracht. Die Wasserqualität ist nicht geeignet, wichtig aber auch: Die Nutzung bringt die Ufer zum Rutschen, der Kies verschwindet nach und nach, der Bewuchs am Hang wird zertreten und letztlich wird die Fischkinderstube im Kiesbett gestört. Alle das entspricht nicht dem Sinn des Ökologieprojekts.
Ein schöner Ort zum Ausruhen und Spielen bietet sich an den Kraichbachterassen und auf den Stufen gegenüber in der Nähe des Biergartens. Auch Bänke und Sitzgelegenheiten laden ein, sich niederzulassen.
Der Wert der Natur zeigt sich auch in einem erweiterten Sinne. Im Zuge der Landesgartenschau 1991 waren schon einmal 500 Meter des Kraichbachs im Bereich von Stiegwiesenpark und Landesgartenschaugelände renaturiert worden. Dazu war das Betonbett entfernt worden; eine naturnahe Bepflanzung und die Integration in die Grünzone haben dafür gesorgt, dass hier heute eine Idylle mit dichtem Bewuchs der Böschung und vielen Vögeln wie Enten, Graureiher, Kormoran und Singvögeln entstanden ist. Damit ist in Hockenheim ein vernetztes Biotop entstanden, das der Artenvielfalt hilft und durch viel Grün die Folgen der Klimaerwärmung etwas abmildert.
Ein Konzept zur Besucherlenkung mit Beschilderung wurde vom Regierungspräsidium in Karlsruhe und der Stadt Hockenheim im Februar 2021 realisiert.
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